Traumurlaub ist ein Urlaub im Traum
Traumurlaub ist ein Urlaub im Traum
Ende dieser Woche ist es wieder so weit. Spätestens dann […]
Ende dieser Woche ist es wieder so weit. Spätestens dann werde ich wieder fast täglich gefragt, ob ich denn in den Urlaub fahre. Dann bricht für mich eine Zeit an, die für mich fast wie die vor Weihnachten ist, wo man ständig gefragt wird, ob man denn Weihnachten mit der Familie verbringt. Urlaub, Weihnachten und noch ganz viele andere Dinge sind bei mir gar nicht im Mindset.
Ich kann das kaum richtig erklären, aber letztens ist es mir wieder aufgefallen, wie befremdlich ich die Artikel in Frauenzeitschriften finde: „Der schönste Bikini für Ihren Strandurlaub“ oder die „Reiseapotheke für Ihren nächsten Sommerurlaub“. Für mich sind seit vielen Jahren Dinge, wie Urlaub, neuer Bikini oder auch der nächste Freund völlig aus meinem Gedankenkatalog gelöscht. Wie auch an Weihnachten fühle ich mich auch in den Sommerferien völlig deplatziert und frage mich, wie man sich über solche Dinge Gedanken machen kann. Ja, ich kann mir diese Dinge noch nicht einmal mehr vorstellen: Urlaub?, „ts, ich muss arbeiten.“, Freund? „ts, klappt ja doch nicht, außerdem fällt mir ja abends gar nicht ein, wegzugehen“, neuer Bikini? „ts, hab doch einen“.
Mittagspausen und andere seltsame Angewohnheiten
So komisch jetzt wahrscheinlich die meisten diese Zeilen finden, so seltsam ist es für mich, wenn ich mir Gedanken über ein normales Leben machen soll. „Mittagspause machen? Oh Gott, nein!“ Obwohl ich derzeit tatsächlich bei meinem neuen Job in Bonn Mittagspause mache. Da gehe ich dann immer zum Rhein runter. Und siehe da, es tut gut, mal auszuspannen. Luft zu schnappen, den großen Weiden zuzuhören und die Schiffe auf dem Rhein langschippern zu sehen. Im Home Office bekomme ich das irgendwie nicht hin. Und auch die Jahre zuvor bin ich immer von einem Kundenjob zum nächsten gelaufen, von der Venloer Straße zum Hohenzollernring. Läuft, das war meine Mittagspause.
Wie gelöscht…
„Ewig, kann das aber nicht so weitergehen“, hat letztens dann mal ein Arzt zu mir gesagt. . „Na ja, was ist schon ewig?“, dachte ich. Um auf das Fehlen im Mindset zurückzukommen. (Ich finde übrigens den Begriff „Mindset“ sehr schön, was vielleicht dem einen oder anderem schon aufgefallen ist ;)) Es ist echt so, dass ich Pausen zum Beispiel wirklich vergesse. Die gibt es einfach nicht. Genauso ist es mit Urlaub, neuem Bikini, Freund, Familie oder so… . Das ist irgendwie weg. Und je länger ich jetzt darüber schreibe, desto trauriger werde ich.
Zeit für ein Knoppers…
Ein Ausruhen, eine Pause machen, ein Innekehren (oder einen neuen Bikini kaufen), ist in mir einfach nicht vorgesehen. Ich glaube, ich hätte dann das Gefühl, versagt zu haben. „Immer weiter und weiter“, das ist mein Motto. So war es schon als kleines Mädchen, als ich immer unsere Wohnung aufgeräumt habe, dann als Teenie, als ich mit gerade Anfang Siebzehn ausgezogen bin und Tänzerin werden wollte und dann natürlich immer weiter und weiter und ganz bestimmt als alleinerziehende selbständige Mutter.
Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
Wird gerade ganz schön persönlich, merke ich, obwohl ich damit ja grundsätzlich keine Probleme habe. Aber irgendwie glaube ich, dass ich nicht die Einzige bin, die den Stoppschalter nicht finden und drücken kann oder sich keine Zeit mehr zum Träumen nimmt. Apropos Träume: die hatte ich früher viel. Heute freue ich mich, wenn meine Wohnung schimmelfrei ist. Übrigens, noch habe ich nichts gefunden. Also, wenn jemand was weiß…;) .
Aber zurück zum Thema. Es hat, glaube ich, noch nicht einmal nur mit fehlender oder unserer schnellen Zeit heute zu tun. Ich scheine im reinen Überlebensmodus zu laufen: Schlafen, Essen, Arbeiten und mein süßer Sohn. Wie sich das ändern lässt? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, ich bin nicht allein… . Außer vielleicht mit dem, was den neuen Bikini anbetrifft… .
Wie ist das bei Euch? Genießt Ihr das Leben in vollen Zügen? Und, wenn ja, was ist euer Trick?